B.C. Mülheim-Dümpten E.V.
Startseite | Kontakt | Sitemap | Impressum | 

Legendäre Kämpfe

Am 19. Juni 1936 traf der deutsche Boxer Max Schmeling auf den unbesiegten "Braunen Bomber" Joe Louis, der als bis dahin bester Boxer der Geschichte bezeichnet wurde und als unbesiegbar galt.

Kaum jemand räumte Schmeling eine Chance ein, Louis zu schlagen - insbesondere auch Louis selbst nicht, der seinem Gegner wenig Wichtigkeit zumaß. Schmeling, der nach dem Vorbild seines Vorgänger-Weltmeisters Gene Tunney Filme von Kämpfen seines Gegners studierte, hatte jedoch eine Schwachstelle in Louis Boxstil erkannt. Er ließ seine Linke, nachdem er mit ihr geschlagen hatte, zu tief sinken und bot so die linke Gesichtshälfte, insbesondere die Schläfe ungedeckt an. So musste Louis während des Kampfes härteste Treffer durch Schmelings Rechte schlucken und in der 12. Runde schließlich KO gehen.

Gezeichnet von seiner ersten Niederlage gegen Max Schmeling strebte Joe Louis einen Revanchekampf gegen den Mann an, der ihn besiegt hatte. Schmeling, der um den schon angesetzten Titelkampf gegen Jimmy Braddock geprellt wurde, bekam so die Chance, wieder um einen Weltmeisterschaftstitel zu boxen, da Louis als Verlierer des Ausscheidungskampfes den Titelkampf bekommen hatte und durch einen Sieg über Braddock Weltmeister geworden war. Diesmal war der Druck der auf den beiden Boxern lastete besonders hoch. Der Kampf wurde zur symbolischen Auseinandersetzung der Systeme stilisiert, Schmeling zum Vertreter des rassistischen NS-Regimes erklärt. Ironischerweise wurde der schwarze Joe Louis zum Vorkämpfer für das damalige weiße Amerika, das gegenüber seinen schwarzen Mitbürgern selbst rassistisch eingestellt war. Am 22. Juni 1938 trafen die beiden wieder aufeinander. Diesmal wusste Louis genau, was ihn erwarten würde. Er knockte Schmeling in der 1. Runde aus.

25. Februar 1964. Der junge aufstrebende Cassius Clay bekam die Chance zum Weltmeisterschaftskampf gegen Sonny Liston. Wieder einmal konnte ein zuvor krasser Außenseiter nach dem Kampf zum Sieger gekürt werden. Liston gab zu Beginn der 7. Runde auf, da er den leichtfüßigen Clay nicht traf, dafür selbst permanent getroffen wurde. Ein Jahr später, am 25. Mai 1965 kam es zum Revanchekampf zwischen Sonny Liston und Cassius Clay, der sich von nun an Muhammad Ali nannte. Bereits in der 1. Runde lag Liston auf dem Boden und verlor den Kampf durch KO. Viele Zuschauer witterten einen Betrug, da sie keinen klaren Schlag gesehen haben, der Liston traf. Doch in der Zeitlupe sah man, dass Liston schwer von Ali getroffen wurde. Dieser blitzschnelle Schlag ging als "Phantom Punch" oder "Anchor Punch" in die Geschichte ein.

Da Muhammad Ali den Kriegsdienst verweigerte, es war zu Zeiten des Vietnamkriegs, setzten die von US-amerikanischen Interessen dominierten Boxsportverbände die Aberkennung seines sportlichen Titels durch. Er durfte erst Anfang der 70er Jahre wieder boxen. Nach 2 Aufbaukämpfen stellte er sich dem neuen Weltmeister "Smokin'Joe" Frazier. Dieser "Kampf des Jahrhunderts" führte am 8. März 1971 zwei Boxer zusammen, die bis dahin noch unbesiegt waren. Er ging als einer der spektakulärsten und besten Titelkämpfe in die Geschichte des Schwergewichtsboxens ein. Frazier brachte Ali die erste Niederlage bei. In der 15. Runde hatte er Ali mit einem mächtigen linken Haken auf die Bretter geschickt und gewann nach Punkten. Alis vor dem Kampf praktizierte PR-Methoden, wobei er Frazier zum Teil schwerstens persönlich beleidigte, ließen die beiden Kontrahenten zu Erzfeinden werden.

Joe Frazier wurde von George Foreman entthront. Muhammad Ali hatte unterdessen alle relevanten Gegner der Weltrangliste bekämpft und besiegt, um sich selbst als einzig relevanten Gegner anzubieten. So bekam er eine erneute Chance, um einen Weltmeisterschaftstitel zu boxen. Ali galt aber wie schon vor 10 Jahren gegen Liston als Außenseiter. Foreman galt als brutaler Puncher, der alle seine Gegner bis dato in wenigen Runden KO geschlagen hatte. Don King organisierte den Kampf, der am 30 .Oktober 1974 in Kinshasa Zaire (heute: Demokratische Republik Kongo) ausgetragen wurde und als "Rumble in the Jungle" bekannt wurde. Ali begriff, dass er körperlich keine Chance gegen Foreman hatte und sah die einzige Siegeschance in seiner "Rope-a-Dope" genannten Taktik. Nachdem er in der ersten Runde wie einst gegen Liston seine überlegene Schnelligkeit demonstrierte, damit dem erwarteten Sturmangriff Foremans die Basis nahm, ließ er sich ab der zweiten Runde von Foreman gegen die Seile treiben, lehnte sich mit dem Kopf weit zurück und schützte mit den Händen seinen Oberkörper, sodass Foreman´s Fäuste keinen Schaden anrichten konnten. Währenddessen rief er Foreman oft Provokationen entgegen, wie „Ist das alles, was du zu bieten hast?“ oder „Meine Großmutter schlägt härter!“. Der dadurch immer blindwütiger werdende Forman schlug sich in der tropischen Hitze müde. Mit fortlaufender Rundenzahl kam Ali zum Ende jeder Runde aus seiner Deckung und deckte Foreman mit schnellen Kopftreffern ein. In einem günstigen Moment in der 8. Runde schlug Ali den erschöpften Foreman zu Boden und gewann den Kampf schließlich durch KO.

Joe Frazier wollte wieder Weltmeister werden und trat erneut gegen "den Größten", Muhammad Ali, an. Don King organisierte wieder den Fight. Diesmal sollte er in Manila auf den Philippinen stattfinden. Deshalb auch sein berühmter Name "Thrilla in Manila". Es war der letzte von 3 Kämpfen die Ali und Frazier gegeneinander bestritten. Frazier wollte Ali unbedingt besiegen, da er ihn nicht leiden konnte - wurde er doch immer von ihm provoziert und beleidigt. Am 30. September 1975 trafen die beiden aufeinander. Es war ein sehr hart geführter Kampf. Beide gingen ein hohes Tempo. Ali dominierte zu Beginn den Kampf, schien einem leichten Sieg entgegen zu steuern. Doch der als Spätstarter bekannte Frazier kam immer stärker auf, bearbeitete seinen Kontrahenten mit zahlreichen effektiven Körpertreffern und konnte immer häufiger seinen gefürchteten linken Haken ins Ziel bringen. In der Mitte des Kampfes schien es, als werde er Ali überrollen. Dieser fing sich jedoch, holte alles aus sich heraus und steigerte sich zu seiner höchsten Leistungskraft. So konnte er den Kampf, der in einer 40 °C heißen Halle ausgetragen wurde, drehen und am Ende wieder dominieren. Der zunehmend erschöpftere Frazier hatte völlig verschwollene Augen und war quasi blind, musste dadurch schlimmste Kopftreffer einstecken, doch "Smokin'Joe" gab nicht auf. Nach der 14. Runde brach Fraziers Betreuer Eddie Futch den Kampf ab, da er die Gesundheit seines Schützlings für gefährdet hielt. Der siegreiche Ali brach unmittelbar danach im Ring zusammen. Beide Boxer landeten im Krankenhaus.

Ein ehrgeiziger junger Boxer mit einem besonderem Kampfstil boxte sich Mitte der 80er Jahre in den Ranglisten hoch und bekam die Chance Weltmeister zu werden, Mike Tyson. Er hatte den Beinamen "Kid Dynamite" da er erst 20 Jahre alt war und einen Kampfrekord von 27 Siegen und 0 Niederlagen zu verbuchen hatte. Fast alle Kämpfe wurden in den ersten Runden durch KO oder TKO entschieden. So auch sein erster Weltmeisterschaftskampf gegen Trevor Berbick am 22. November 1986. Bereits in der 2. Runde wirkte Berbick groggy und nach einem weiteren Niederschlag war der Kampf beendet. Dieser KO wurde weltberühmt, da Berbick immer wieder aufzustehen versuchte, aber andauernd hinfiel - ein Treffer auf das Ohr hatte den Gleichgewichtssinn gestört. Mike Tyson wurde damit jüngster Weltmeister aller Zeiten, und wenig später vereinte er die Weltmeistertitel der Verbände WBA, WBC und IBF.

3 Jahre lang verteidigte der unumstrittene Weltmeister aller Klassen Mike Tyson nun schon seine Titel und niemand konnte ihn stoppen. Irgendwann glaubte auch er, er sei unbesiegbar. Dies und die Tatsache, das Tyson enorme private Probleme hatte, führten schließlich zu seiner sensationellen Niederlage gegen James „Buster“ Douglas. Am 11. Februar 1990 kam es zum Alptraum für Tyson. Er war boxerisch klar unterlegen, konnte Douglas jedoch am Ende der 8. Runde zu Boden schlagen, doch der Gong rettete diesen. In der 10. Runde dann verpasste Douglas "Iron Mike" einen Aufwärtshaken und setzte sofort mit Kombinationen nach. Tyson ging zu Boden und versuchte nun seinen herausgefallenen Mundschutz wieder aufzuheben und in den Mund zu stecken. Diese Bilder des einstmals unbesiegbaren Tyson gingen um die Welt und waren eine Sensation für die Boxwelt. James „Buster“ Douglas verlor allerdings bereits seine erste Titelverteidigung gegen Evander Holyfield.

Am 9. November 1996 freute sich die Boxwelt auf den langersehnten Kampf "Tyson vs. Holyfield". Tyson, der wieder Weltmeister wurde, verteidigte hier seinen Titel. Doch der Zahn der Zeit nagte auch an Tysons boxerischem Talent. Holyfield gewann den Kampf durch TKO in der 11. Runde. Zum Skandalum wurde der Revanchekampf. Am 28. Juni 1997 boxten die beiden wieder um den Weltmeisterschaftstitel. Nach 3 Runden biss Tyson ein Stück vom rechten Ohr seines Kontrahenten Holyfield ab. So etwas hatte es nie zuvor gegeben. Wegen dieser groben Unsportlichkeit wurde Tyson sofort disqualifiziert und für 1 Jahr gesperrt. Die Schmerzensgeldsumme betrug 3 Millionen US-Dollar. Als Grund für die Beißattacke gab Tyson an, er habe mehrere Kopfstöße von Holyfield erhalten.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Boxen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia (Stand: 04.12.2008) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.